veröffentlicht im Gemeindebrief der Nordkirche - Kirchengemeinden Warin-Bibow-Jesendorf und Neukloster Ausgabe Dezember 2024
Mama, das würde ich gern einmal probieren! An der Supermarktkasse deutet ein kleiner Junge mit seinem Zeigefinger auf eine Packung Kaugummi. Apfelgeschmack. Seine Augen glänzen, hoffnungsvoll schaut er zur Mutter auf. Mama? Aber Mama sagt: Heute nicht...!
Heute nicht. Wie oft habe ich diese Worte gehört, als Kind, aber auch als Erwachsene. Und wie häufig habe ich sie mir selbst gesagt, insbesondere zu Jahresbeginn beim Gedanken an all die guten Vorsätze... Weniger Süßigkeiten essen, täglich fünf Minuten meditieren, abends das Smartphone ausschalten? Heute nicht! Spätestens am Dreikönigstag gestehe ich mir ein, dass der Geist willig ist, aber das Fleisch schwach.
Nun ist es wieder soweit, das Neue Jahr steht vor der Tür - und damit die Frage nach möglichen guten Vorsätzen. Mein Entschluss steht fest: 2025 werde ich meinen inneren Schweinehund überlisten! Meine Strategie:
Ich werde im Neuen Jahr ganz bewusst Heute nicht! sagen.
Dafür werden sich garantiert jede Menge Gelegenheiten bieten:
Ich sage Heute nicht! wenn ich wütend werde, weil mir jemand die Vorfahrt nimmt – und lache.
Ich sage Heute nicht! wenn sich Enttäuschung breit macht, weil eine Verabredung platzt – und singe.
Ich sage Heute nicht! wenn mir nach Schreien zumute ist, weil mein Hund das Kräuterbeet umgegraben hat – und tanze.
Ich sage Heute nicht! wenn ich frustriert bin, weil mir etwas misslungen ist – und träume.
Ich sage Heute nicht! wenn ich mich machtlos fühle, weil das Leben mal wieder macht, was es will – und lebe.
Vielleicht werde ich bei der einen oder anderen Gelegenheit drei Mal laut in die Hände klatschen oder einen Purzelbaum schlagen, ganz wie es mir gefällt. Gern dürfen Sie mir dann zum Einhalten meiner guten Vorsätze gratulieren. Oder einfach mitmachen.
Ich wünsche allen Lesern ein gesegnetes Neues Jahr voller Lachen, Gesang, Tanz, Träumen und Leben!
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